Die Geschichte von Franz Huchel. Einem jungen Mann voller Neugier, Offenheit, Empathie und Sehnsucht. Erlebnishungrig saugt er unterschiedliche Begegnungen auf und erkundet alle möglichen Horizonte. Ein erfülltes Leben scheint möglich, das die Grenzen zwischen Menschen und Milieus überwindet. Aber Franz erfährt soziale Härten und menschliche Verluste. Anpassen oder integer bleiben? Das ist die letzte Frage, die Franz sich in seinem jungen Leben zu stellen hat, während die Nazis Gewalt und Gleichschaltung verbreiten. Ein Anti-Märchen für Erwachsene und Jugendliche. Eine coming of age-Geschichte in schrecklichen Zeiten. Ein Appell für den Humanismus. Eine Feier der liebevollen Begegnung von Menschen.
"Ab und zu lässt Martin Pfaff eine schwarze Pestvogel-Gestalt durch das Geschehen geistern: Die braune Seuche ist schon gefährlich nahe. Ansonsten erzählt die Inszenierung im Schlosstheater Neuwied die Geschichte mit liebevollem Humor völlig schnörkellos. (…) Freuds letzten Rat nimmt [Franz] ernst: Er schreibt seine Träume auf. An den Fenstern seines Ladens erscheinen sie wie poetische Botschaften aus einem geheimnisvollen Universum. Bis eines Morgens vor dem Gestapo-Hauptquartier statt der Hakenkreuzfahne eine einbeinige Hose im Wind flattert. Das wird – wie manches in der gelungenen Inszenierung – nicht aufdringlich bebildert, sondern nur erzählt."
(General-Anzeiger Bonn)
"Und immer wieder schreitet der „Pestvogel“ über die Bühne, „ein Vorbote der Pestgeschwüre kommender Ereignisse, die ihren stinkenden Inhalt über die Menschen ausbreiten“, Vorbote aber auch von Krieg und Zerstörung. Enrico Riethmüller spielt den jungen Mann aus der Provinz mit Leidenschaft und Temperament (…). Außer Enrico Riethmüller in der Gestalt des Franz Huchel haben alle Darsteller mehrere Rollen zu spielen, so auch Ursula Michelis als Mutter des Franz Huchel, aber auch Postbotin und Kundin, immer mit geringem Umkleidungsauffand, doch stets als neue Figur nicht nur optisch überzeugend, sondern auch charakterlich. (…) Insgesamt ist es eine spannende, ereignisreiche und aufrüttelnde Inszenierung, die auch in der heutigen Zeit nichts an Wirkung eingebüßt hat, auch wenn die tatsächlichen Ereignisse lange zurückliegen. Die Botschaft muss lauten: „Wehret den Anfängen.“"
(Blick aktuell)
"Es ist die erste Inszenierung des 1971 in der Eifel geborenen Martin Pfaff für die Landesbühne Rheinland-Pfalz und keine leichte Aufgabe, verlangt sie doch den Spagat zwischen Tragik und Düsternis auf der einen und Komik und Liebe auf der anderen Seite. (…) Das fünfköpfige Schauspielensemble, bestehend aus Debütanten und erfahrenen Hasen, vollbringt in den um zeitgenössischen Charme bemühten Kostümen von Monika Seidl eine Mammutleistung."
(Rhein-Zeitung)
"Das Publikum war vom Bühnengeschehen spürbar angetan und bedankte sich mit großem Applaus für einen packenden Theaterabend."
(Augsburger Allgemeine)
"Die Landesbühne Rheinland-Pfalz brachte eine grandiose Aufführung auf die Bühne im Haus der Stadt. (…) Die dichte Atmosphäre von einem, der auszog, das Glück zu suchen, die der Roman entfaltet, überträgt Regisseur Martin Pfaff auch auf die Bühne. (…) Dass die Zuschauer dies auch so empfinden konnten, ist besonders Enrico Riethmüller zu verdanken, der den Franz Huchel traumwandlerisch sicher mit allen Nuancen dieser Figur spielt. (…) Es machte einfach Spaß, der Handlung zu folgen und dabei die von Tom Grasshof schlau durchdachte Bühne zu erkunden (…). Die Zuschauer erlebten einen mitreißenden Theaterabend, den sie mit reichlich Applaus am Ende des Stückes bedachten."
(Aachener Zeitung)
"Berührt verfolgen sie die Geschichte des 17-jährigen Franz Huchel (…). Mit viel Feingefühl inszeniert, wird der historische Kontext zum indirekten Appell an die heutige Zeit."
(Wetterauer Zeitung)
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