"Neffe Vetter Eiffelturm"

(David Gieselmann)

Alte Feuerwache / Saarländisches Staatstheater Saarbrücken
Regie: Daniela Kranz, Martin Pfaff
Bühne und Kostüme: Lisa Brzonkalla
Darsteller: Gertrud Kohl, Gabriela Krestan, Dorothea Lata, Christiane Motter, Marcel Bausch, Martial Frenzel, Michael Huperts, Pit- Jan Lößer, Klaus Meininger, Florian Penner, Johannes Schmidt, Merten Schroedter, Holger Schröder, Kai Schwegel, Florian Steiner
Premiere / UA: 9. September 2007

Willkommen im Chaos! Nachdem Angela, Frau des berühmten Malers Champignol, ihrer Verwandtschaft in einer Notlüge den Geliebten Florian Meiser als Ehemann vorgegaukelt hat, müssen beide dieses Spiel nun immer weiter spielen, bis jeder im Knäuel der Verwechslungen und Fehleinschätzungen zu ersticken droht. Die Lunte des privaten SeinScheinGeflackers droht auch das gesamteuropäische Projekt einer einträchtigen Vielstaaten-Armee zum Platzen zu bringen.

David Gieselmanns Feydeau-Bearbeitung spiegelt eine wahnsinnsbeschwipste (sprachakkrobatische) Freude an der Unterschiedlichkeit der Menschen und Völker. Der Ausgangspunkt ist die komplette Verunsicherung aller Figuren: Was ist echt? Wer ist der wahre Champignol? Wer liebt wen wirklich (im Leben und in der Heiratsshow im TV)? Wo fängt der Ehe-Betrug an, wo hört er auf? Was ist eine gesunde Familie? Wer weiß wirklich was von wem? Wer hört wem überhaupt zu im babylonischen Smalltalk-Nahkampf des europäischen Reservisten-Manövers?

Der bürgerliche angstgesteuerte Kampf um Illusionswahrung findet in der Aufführung seine Umkehrung in der Lust an Vielfalt und Perspektivwechseln. Zahlreiche Doppelbesetzungen, sich ins Ensemble einmischende Live-Musiker und eine in ihrer Bildhaftigkeit abwechslungsreiche Bühne schüren den Aspekt des Spiels.

" Die Inszenierung von Daniela Kranz und Martin Pfaff überzeugt mit ihrem Tempo und vielen Einfällen. (...) . Das Ensemble spielt die aberwitzigen Parts genüsslich aus. "
(Die Rheinpfalz)

" Viel Applaus gab’s am Ende und diesen Satz einer jungen Frau in der Pause: „Es ist der größte Quatsch, den ich je gesehen habe, aber ich finde es wahnsinnig komisch!“ "
(S3 Saarlandwelle)

" Akzeptiert man erst mal, dass wir uns hier in einer sinnfreien Zone bewegen, herrscht nicht zuletzt dank des ausgesprochen spielfreudigen Ensembles kein Mangel an absurdem Amüsement. "
(Saarbrücker Zeitung)