Der Zirkusdirektor Caribaldi will mittels Musik die Zirkushaftigkeit der Welt bekämpfen. Seit 22 Jahren
versucht er seine Zirkuskünstler zu dressieren, Schuberts Forellenquintett zu spielen. Täglich zwingt er sie,
nachdem sie ihre Zirkuskünstler-Kunststücke gemacht haben, an die Instrumente. Aber seit 22 Jahren werden die
Proben regelmäßig zum Desaster.
Wie hoch darf der zwischenmenschliche Preis sein, den die Umsetzung von Idealen fordert? Muss man die
Menschen zu ihrem Glück zwingen? Ist es sinnvoll, die Menschen zu einem ‚Besseren‘ umerziehen zu wollen? Ist
der Unterdrückte eine arme geknechtete Kreatur oder tatsächlich nur ein Opfer seiner eigenen Faulheit,
Desinteressiertheit, Selbstgefälligkeit oder Verfressenheit?
"Ein vielschichtiges Stück in einer intelligenten Inszenierung, die für viele Deutungen offen ist.
Langanhaltender anerkennender Applaus belohnte Ensemble, Regisseur und die beiden Cellisten."
(touristnews)
"Es ist Pfaff hervorragend gelungen, nicht nur das komödiantische, sondern auch das tragische Potential
des Stückes herauszustellen. (...) Wie Pfaff die Figuren agieren lässt, wie er am Anfang dem Dompteur in
seinem philosophischen Wortschwall an den Bühnenrand tretend zuweilen auch Tiefe ausstrahlen lässt oder wie
von ihm die Monologe und Dialoge mit durchwegs treffend gesetzten Pausen angelegt werden, das alles trägt zur
spannungsfördernden, kurzweiligen und dadurch hochwertigen Inszenierung bei."
(Donaupost)
"Florian Münzer (als Caribaldi) wird der Musik der Bernhard’schen Sprache mit ihren raffiniert-rhythmischen
und ironischen Wiederholungen vollkommen gerecht. Ihm glaubt man sein Scheitern im Drang nach Höherem, den
Ekel am Alltag, die vernebelte Sehnsucht nach Erlösung durch die Kunst (...). Sascha Gratza hat einen weißen
Kunstraum für diese Quintettprobe geschaffen; durch graue Lamellen schlüpft man in die (reale?) Außenwelt
des Zirkus, aus der sogar zuweilen drei Forellenköpfe verwundert hereinglotzen."
(Mittelbayerische Zeitung)
"Die Beteiligten hassen sich, zerstreiten sich, beschimpfen sich, und machen trotzdem weiter wie gehabt.
Ähnlich wie im Forellenquintett gibt es in Bernhards Stück Themen, die im Verlauf der Akte wiederholt und
variiert werden (Erwähnung des Vorbilds Casals, "morgen Augsburg"), was eine interessante Idee ist und von
manchen Zuschauern wohl auch zum Brüllen komisch gefunden wurde."
(cityoffers)
"Urkomisch hat das Gastregisseur Martin Pfaff in Szene gesetzt. Aber auch die tragischen und menschlichen
Aspekte kommen nicht zu kurz. (...) Nur ab und zu hört man auch richtige Musik. Immer dann, wenn die Handlung
in Verzweiflung, Krankheit oder Tod kulminiert. Dann lassen zwei Cellisten des Philharmonischen Orchesters
Regensburg aus dem Off Schubertschen Wohlklang ertönen."
(Bayerischer Rundfunk)
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