Eine Arena-Bühne. Zuschauer hautnah dran am Erwartungs-Kampf von vier
Bewerbern um ihren Traum-Job. Voyeure und Spitzel. Wer schwächelt? Wer zeigt
eine Sollbruchstelle seiner Persönlichkeit? Ein Wirklichkeits-Rätsel-Krimi.
Der gesellschaftliche Konsens scheinen: das Spiel, die Lüge, der Trick und
seine Effizienz.
"Früher lebten Menschen in Horden und schlachteten Tiere oder einander ab.
Jetzt gibt es Horden von Psychologen, die mit netten Methoden Menschen dazu
bringen, Unnützes in sich zu schlachten: Mitgefühl, Gemeinsinn, Trauer,
Träume. Die Psychologen arbeiten auf Anweisung ihrer Chefs, die wiederum Chefs
zu Willen sind, die einem Höheren Wesen namens Erfolg gehorchen. (...) Ein
Stück für Schauspieler: Nicht wichtig ist, wie man wirklich ist, sondern was
man raushängen lässt. Der Anschein schafft das Bewusstsein; Scheine sind das
Ziel. Boxring, «Big Brother», DSDS - alle Assoziationen einer neuzeitlichen
Gesellschaft sind erlaubt. (...) Ein Stück, vor allem für Kollektive, die
sich natürlich Team, Mannschaft und dufte Truppe nennen sollten."
(Thüringische Landeszeitung)
"Der Zuschauer hat stets mindesten den Rücken eines der vier Schauspieler vor
der Nase. Und die sind “ in strenger Anzugsordnung ” ausschließlich auf
intime Mittel wie Mimik, Gestik und das gesprochene Wort angewiesen. (...)
Martin Pfaff inszeniert "Die Grönholm-Methode" als dichtes, zynisches, in
Teilen skurriles Rätsel-Krimi-Labyrinth, in dem drei Männer und eine Frau ihr
Innerstes nach Aussen kehren, um die von der Konzern-Zentrale gestellten
Aufgaben zu lösen. (...) Der Zuschauer folgt allen Fährten, steigt aber bis
zum Schluss nicht wirklich hinter die entwürdigende Geschichte. Ein Albtraum -
ebenfalls reich inszeniert, nuanciert und überzeugend gespielt."
(Ostthüringer Zeitung)
"Regisseur Martin Pfaff nimmt den spanischen Autoren Jordi Galceran vor allem
in einem Punkt ernst - dem Spiel. (...) Und so kämpfen die vier auf ihrer
kleinen runden Arena wie Athleten miteinander. Umringt vom Publikum - so nah
dran, dass es jede Schweißperle erkennen kann. Anderthalb Stunden lang gibt es
für sie keine unbeobachtete Sekunde. (...) Ein Test, bei dem auch das Publikum
ins Schwitzen kommt - denn es gilt nicht nur die psychologische Spannung
auszuhalten, die die vier meisterhaft aufbauen. Langsam dämmert es auch, dass
solche Methoden näher an der Realität sind, als man glaubt. Und wenn sie
erschöpft abtreten aus der Arena, dann ist man abgrundtief angewidert von
diesen Spielchen der Macht. So excellent kann Theater sein."
(Freies Wort)
"Regisseur Martin Pfaff schönt seine Schauspieler nicht. Bühnenbildnerin Brigit
Kofmel hat ihnen eine Art Arena errichtet, in der die vier Kandidaten
aufeinander losgelassen werden, dicht umringt vom Publikum, von Menschen, die
in dieser Inszenierung zu Voyeuren werden. (...) Es ist ein Kammerspiel mit
grimmigem Witz und mehr Realitätsbezug, als man wissen möchte. Ein Stück für
ein starkes kleines Ensemble, also (...) ein Stück für die Rudolstädter
Truppe."
(Thüringer Allgemeine Zeitung)
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